Saure Reiniger für leichten Schmutz
Leichte fetthaltige Verschmutzungen und anorganische Ablagerungen (Kalk, Urinstein, Flugrost) entfernt man am besten mit sauren Edelstahlreinigern. Damit neben der Beseitigung von (Flug-) Rost und Kalk auch Fettfilme entfernt werden können, sind bei der Formulierung die Kombinationen entsprechender Inhaltsstoffe zu berücksichtigen.
Oberflächenaktive Verbindungen – so genannte Tenside – bewirken nicht nur, dass die Reinigungslösung die zu reinigende Fläche vollständig und gleichmäßig benetzt, sondern sie sorgen dafür, dass fetthaltige Verschmutzungen abgelöst und in Lösung gehalten (emulgiert) werden. Der Zusatz von Alkoholen und Glykolen kann die fettlösende Wirkung der Tenside noch verbessern. Kalk (Calciumcarbonat) wird durch Säuren oder auch durch saure Salze aufgelöst. Weiterhin werden Korrosionsrückstände und Flugrostablagerungen durch saure Reinigungsmittel beseitigt. Hierbei sollen die Verschmutzungen abgelöst werden, ohne dass dabei ein Angriff auf das Metall stattfindet.
Die in der Gebäudereinigung immer noch gängige Salzsäure beziehungsweise Ameisensäure ist dafür allerdings gänzlich ungeeignet, da diese zu starken Korrosionen und Schwarzfärbungen an Edelstahl führt. Gut geeignet ist Phosphorsäure. Neben einem guten Kalkablösevermögen verfügt sie über die Fähigkeit mit dem Edelstahl eine Verbindung einzugehen dabei wird eine Passivierungsschicht ausgebildet. Weiterhin werden insbesondere in Grundreinigern und Beizen auch Oxalsäure, Salpetersäure und Flusssäure eingesetzt. Alle drei Säuren bewirken einen deutlich stärkeren Materialabtrag, so dass die metallische Oberfläche einheitlich gesäubert wird. Dadurch kann sich eine neue, ebenfalls einheitliche Passivschicht ausbilden. Diese Säuren sollten aufgrund ihrer Gefahrenmerkmale nur von Spezialisten unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen verwendet werden.
Da die Säuren oftmals einen unerwünschten Materialangriff bewirken oder eine ungeschützte Oberfläche hinterlassen, werden in die Reinigungsmittel Korrosionsinhibitoren eingearbeitet. Diese bilden entweder einen physikalisch gebundenen Schutzfilm oder reagieren chemisch mit der oberen Metallschicht, wobei eine Passivschicht entsteht.